Berufsbilder in der Grundschule




Das Projekt Berufsbilder in der Grundschule zeigt Grundschulkindern in Berlin die vielfältige Welt der Berufe. Während mehrerer Projekttage geben wir spielerisch Einblick in verschiedene Berufe, sowohl traditionelle Handwerksberufe als auch moderne Berufe. Durch Besuche von Betrieben in der Nachbarschaft können die Kinder zudem eigene Erfahrungen sammeln und die Arbeitswelt aus nächster Nähe erleben.
Im Schuljahr 2021/2022 nehmen Schüler*innen der sechsten Klassen der Andersen Grundschule sowie der vierten Klasse der Wilhelm-Hauff-Grundschule aus Berlin-Wedding teil.
Link zum Blog: https://berufsbildergrundschule.wordpress.com
Der Soldiner Kiez in Berlin-Wedding weist eine hohe Arbeitslosenquote auf. Viele Kinder wachsen in Familien auf, die von Armut betroffen sind. Dies hat zur Folge, dass Schüler*innen aus dem Kiez im berlinweiten Vergleich häufig die Vermittlung von Kenntnissen des Arbeitsalltags durch Eltern und Familien fehlt. Dadurch wird oft das Thema Berufsleben in die Zukunftsperspektive der Kinder nicht oder nur geringfügig integriert. Erschwerend hinzu kommen in vielen Fällen fehlende Sprachkenntnisse, da im Zuhause der Kinder wenig oder kein Deutsch gesprochen wird. In der Folge mangelt es in vielen Familien an Kenntnissen über Ausbildungs- oder Studiensysteme. Auch aufgrund unterschiedlicher Hürden werden Beratungsmöglichkeiten zur Berufsfindung selten in Anspruch genommen. Gleichzeitig leiden die Schulen im Kiez unter einem Mangel an Lehrkräften und Langzeitkrankmeldungen. Dieser Umstand erschwert eine dringend notwendige individuelle Förderung der Schüler*innen und den Kontakt zu den Familien. An dieser Stelle setzt das Projekt Berufsbilder in der Grundschule an.
Berufsbilder in der Grundschule zielt darauf ab, dass Interesse der teilnehmenden Schüler*innen an verschiedenen Berufen zu wecken und Wissen über Berufsbilder und Ausbildungsmöglichkeiten zu schaffen. Das Kennenlernen von – überwiegend lokalen – Ausbildungsbetrieben bildet dabei den Schwerpunkt des Projektes. Bei den vermittelten Berufsbildern handelt es sich sowohl um traditionelle Berufe als auch um Berufe im IT-Bereich. Darüber hinaus wird über die unterschiedlichen Wege zu einem bestimmten Beruf und über beratende Einrichtungen informiert. Das Oberziel bildet die Integration des Berufslebens in die eigene Zukunft der Schülerinnen und Schüler.
Einführungsveranstaltungen
Auf spielerische Art werden die Schüler*innen in die Themen- und Alltagswelt der Berufe eingeführt. In Bezugnahme auf persönliche Erfahrungen in der Familie und in ihrem täglichen Umfeld entsteht ein Austausch über bereits bekannte Berufe. Durch Rollen- und Fragespiele wird das Interesse geweckt. Die Grundlage des Einführungsunterrichts und aller späteren Ereignisse im Projekt ist unsere Berufe-Mappe.
Berufsmesse
In der Andersen Grundschule findet nach den Einführungsveranstaltungen eine Berufsmesse in der Aula statt. Hierzu sind verschiedene Menschen eingeladen, welche ihr Berufsbild vorstellen. Dazu zählen u.a. eine Polizistin, eine Imkerin, eine Bibliothekarin oder eine Ärztin. Jeder Beruf hat einen eigenen Tisch mit Anschauungsmaterialien für die Schüler*innen. Diese gehen in Kleingruppen durch die Aula und besuchen für eine bestimmte Zeit jeden Tisch. Hier stellen sie ihre Fragen an den Beruf, die sie in der Berufe-Mappe gesammelt haben.
Besuche der Betriebe
Während der Projektwochen besuchen die Schüler*innen, in Gruppengrößen zwischen 5 und 25 Kindern, die teilnehmenden Betriebe. Im Vorfeld tragen sich die Schüler*innen für ihren Lieblingsberuf ein. Jede*r Schüler*in besucht mindestens zwei Betriebe in dieser Zeit. Während der Besuche konnten die Schüler*innen sogar häufig selbst tätig werden. In der Druckerei konnten sie sich ein eigenes T-Shirt bedrucken, beim Bäcker die eigenen Brötchen backen, im Krankenhaus sich gegenseitig die Zähne putzen oder beim Friseur einer Puppe die Haare frisieren.
Nachbereitung
Während der Projektwochen werden, im Anschluss an die Besuche in den Betrieben, gemeinsam Aufzeichnungen gesammelt und Erfahrungen ausgetauscht.
Zukünftige Ziele
Die Problematik fehlender Vorbilder für das spätere Berufsleben, sind auch in anderen Gebieten Berlins zu finden. In diesen soll das Projekt ebenfalls angeboten und ein Netzwerk aus lokalen Unternehmen entstehen. BiG soll sich als Marke etablieren und es ermöglichen, dass sich ähnlich wie beim Girls Day teilnehmende Unternehmen sich damit auszeichnen dürfen, wenn sie einen regelmäßigen Besuch von Schüler*innen gewährleisten.
Projektlaufzeit: 2018 – 2023
gefördert von:
