Brückenbauer





Seit 2017 bauen wir Brücken zwischen Jung und Alt
Seniorinnen und Senioren, einige von ihnen an Demenz erkrankt, sowie Schüler*innen der Quinoa-Schule in Berlin-Wedding lernen sich durch regelmäßige gemeinsame Begegnungen kennen und schätzen. In vielen Spielen, Gesprächen und Aktivitäten wie einem Kiezspaziergang, der Bepflanzung von Hochbeeten oder der Erstellung eines Kochbuchs werden gegenseitige Vorurteile abgebaut und die Besonderheiten des jeweils anderen entdeckt. Das Projekt stärkt die soziale Kompetenz der Jugendlichen, führt sie an Berufe in der Altenpflege heran und fördert die Toleranz zwischen den Generationen, Kulturen und Religionen, da viele der teilnehmenden Schüler*innen einen Migrationshintergrund haben.
Link zum Blog: https://brueckenbauerberlin.wordpress.com
Der Soldiner Kiez weist eine hohe Arbeitslosigkeit vor allem unter jungen Menschen (bis 25 Jahren) auf. Auch im Bereich der Ausbildungen gibt es eine hohe Abbrecherquote. Die Schüler*innen stammen fast ausschließlich aus Familien, die vor einer oder mehreren Generationen aus verschiedenen Ländern nach Deutschland migriert sind. Oft sammeln sie eher negative Erfahrungen mit älteren Menschen, den Alteingesessenen, in ihrer Nachbarschaft, Das hat verschiedene Gründe. Schuld spielt hierbei auf keiner Seite eine Rolle.
Auf der einen Seite haben viele Schüler*innen Angst vor Einrichungen wie einem Seniorenheim und können sich nicht vorstellen, dort eines Tages ihre Eltern zu besuchen.
Auf der anderen Seiten haben viele Senior*innen Angst vor der Begegnung mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Häufig bestehen Vorurteile, vor allem durch wenig Wissen über andere Kulturen. Außerdem fühlen sich Senior*innen in Deutschland oft einsam und nicht wertgeschätzt.
Das Projekt Brückenbauer soll den teilnehmenden Schüler*innen neue berufliche Perspektiven in der Altenpflege aufzeigen. Jung und Alt bauen ihre gegenseitigen Vorurteile ab, es findet eine Sensibilisierung für den jeweils anderen statt. Im schulischen Alltag ungenutzte Kompetenzen der Schüler*innen werden ebenso gewürdigt wie die Lebensleistung der Senior*innen. Die Teilnehmenden werden zur Selbstreflektion angeregt.
Berufliche Perspektiven aufzeigen
Durch die wöchentlichen Besuche der Schüler*innen in der Seniorenpflegeeinrichtung lernen sich beide Seiten kennen und nähern sich an. Jährlich werden Praktikumsplätze vergeben und die jeweiligen Schüler*innen mit Lob und Angeboten für Ausbildungsplätze entlassen.
Sensibilisierung von Jugendlichen gegenüber älteren Menschen
Bereits zu Beginn des Projektes werden Schüler*innen auf die Besonderheiten des Alters vorbereitet. Sie setzen sich mit Alterskrankheiten, im Speziellen der Alzheimer Demenz, auseinander. Sie entwickeln Empathie durch die Nutzung von Filmen oder dem Austausch mit Expert*innen, wie den Mitarbeitenden des Pflegestützpunktes Wedding. Vor allem aber durch die direkte Begegnung mit den Bewohner*innen der Seniorenheime.
Sensibilisierung der Senior*innen gegenüber (jungen) Menschen mit Migrationshintergrund
Durch Spiele und den direkten Austausch über Traditionen und Kulturen, in einem geschützten Raum, nähern sich die Senior*innen den Jugendlichen und ihren Kulturen an. Die persönliche Begegnung schafft Vertrauen und baut Vorurteile ab.
Aufwertung der Schüler*innen
Die Jugendlichen treten als Expert*innen ihrer Kultur und Religion auf und stoßen auf Interesse.
Aufwertung und Würdigung der Lebensleistung von Senior*innen
Die Senior*innen werden als Wissensvermittler*in und Zeitzeuge/ Zeitzeugin von den Jugendlichen angesprochen. Sie werden nach ihren Erinnerungen gefragt oder vermitteln ihre Kenntnisse in hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, wie Stricken oder Backen.
Vertrauensbildung zu lokalen Beratungs- und Betreuungseinrichtungen bezüglich Altenpflege
Die Jugendlichen lernen den Pflegestützpunkt Wedding kennen. Sie besuchen, meist das erste Mal, ein Seniorenheim. Durch die regemäßigen Besuche und die positiven Erfahrungen, die sie dort sammeln, fassen sie Vertrauen in die Einrichtung. Die Schüler*innen geben ihr Wissen nebenbei an ihre Familien weiter.
Interesse wecken bei Schüler*innen an historischem Geschehen
Durch die Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Familiengeschichte entsteht ein Interesse am historischen Weltgeschehen. Auch durch den Besuch einer Zeitzeugin oder eines Museums.
Anregung zur Selbstreflektion
In Diskussionsrunden in der Schule besprechen wir gemeinsam regelmäßig die Gefühle jede*r Schüler*in und setzen uns mit dem Verhalten eines jedem/jeder auseinander.
Projektlaufzeit: 2018 – 2022
gefördert von:
