ORT: Berlin-Mitte // PROJEKTLAUFZEIT: 06.2018 bis 05.2023
AKTUELLES
Auf Grund des großen Erfolgs und der einfachen Übertragbarkeit unseres Projetks in andere ökomisch benachteiligte Quaritere, sind wir derzeit um eine Versteitigung von BIG – Berufsbilder in der Grundschule bemüht.
PROJEKT
Das Projekt Berufsbilder in der Grundschule (BiG) zeigt Grundschulkindern in Berlin die vielfältige Welt der Berufe. Während mehrerer Projekttage bekommen sie einen spielerischen Einblick sowohl in traditionelle Handwerkstätigkeiten als auch in moderne Berufe.
AUSGANGSSITUATION
Viele Kinder im Soldiner Kiez in Berlin-Wedding wachsen in Familien auf, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Die Eltern – zumeist die Väter – haben häufig prekäre oder illegale Beschäftigungsverhältnisse, etwa in den Bereichen Transport, Sicherheit und Baugewerbe. Viele von ihnen arbeiten im Niedriglohnsektor, etwa im Nachtdienst. Das hat zur Folge, dass den Schüler*innen aus dem Kiez von ihren Eltern und Familien häufig nur sehr eingeschränkt Kenntnisse über den Arbeitsalltag in einem breiten beruflichen Spektrum vermittelt werden können.
Das Thema berufliche Perspektiven und Berufsleben hat daher im Alltag der Kinder keinen hohen Stellenwert. Erschwerend hinzu kommen in vielen Fällen fehlende Sprachkenntnisse, da in den Familien der Kinder wenig oder kein Deutsch gesprochen wird. Daher fehlt es in vielen Familien auch an Kenntnissen über die Ausbildungs- oder Studiensysteme in Deutschland, die Eltern können ihre Kinder deshalb nur wenig unterstützen.
Auch Beratungsmöglichkeiten zur Berufsfindung werden aufgrund verschiedener Hürden nur selten in Anspruch genommen. Gleichzeitig leiden die Schulen im Kiez unter einem Mangel an Lehrkräften. Dieser Umstand erschwert die notwendige individuelle Förderung der Schüler*innen und den Kontakt zu den Familien.
ZIELE
Das Projekt Berufsbilder in der Grundschule zielt darauf ab, das Interesse der teilnehmenden Schüler*innen an verschiedenen Berufen zu wecken und Wissen über Berufsbilder und Ausbildungsmöglichkeiten zu vermitteln. Das Kennenlernen von überwiegend lokalen Ausbildungsbetrieben bildet dabei den Schwerpunkt. Bei den vermittelten Berufsbildern handelt es sich sowohl um traditionelle Berufe als auch um neue Tätigkeiten wie etwa im IT-Bereich. Darüber hinaus wird über die unterschiedlichen Wege zu einem bestimmten Beruf und über Berufsberatungsstellen informiert. Das Oberziel des Projekts ist die Integration beruflicher Perspektiven in den Lebensalltag der Schüler*innen.
WEG
Einführungsveranstaltungen
Auf spielerische Art werden die Schüler*innen in die Themen- und Alltagswelt der Berufe eingeführt. Durch Bezugnahme auf persönliche Erfahrungen in der Familie und in ihrem täglichen Umfeld entsteht ein Austausch über bereits bekannte Berufe. Rollen- und Fragespiele wecken das Interesse der Kinder. Die pädagogische Grundlage des Einführungsunterrichts und aller späteren Module des Projekts ist die Berufe-Mappe, die den Schüler*innen als Arbeitsheft dient.
Berufsmesse
In der Andersen-Grundschule findet nach den Einführungsveranstaltungen eine Berufsmesse in der Aula statt. Hierzu sind verschiedene Menschen eingeladen, die ihr Berufsbild vorstellen. Dazu zählen u.a. eine Polizistin, die Feuerwehr, eine Bibliothekarin oder eine Anwältin. Jeder Beruf präsentiert sich an einem eigenen Tisch mit Anschauungsmaterialien für die Schüler*innen. Diese gehen in Kleingruppen durch die Aula und besuchen für eine bestimmte Zeit jeden Tisch. Hier stellen sie ihre Fragen zum jeweiligen Beruf, die sie in der Berufe-Mappe gesammelt haben.
Besuche der Betriebe
Während der Projektwochen besuchen die Schüler*innen in Kleingruppen die teilnehmenden Betriebe. Im Vorfeld wählen die Schüler*innen den Betrieb aus, den sie kennenlernen möchten. Während der Besuche können die Schüler*innen den Menschen, die im jeweiligen Betrieb arbeiten, ihre Fragen zum Arbeitsalltag stellen und häufig sogar selbst tätig werden. In der Druckerei können sie sich etwa ein T-Shirt bedrucken, beim Bäcker eigene Brötchen backen, im Krankenhaus sich gegenseitig pflegen oder beim Friseur einer Puppe die Haare frisieren.