ORT: Berlin-Reinickendorf // PROJEKTLAUFZEIT: 01.2023 bis 12.2025
PROJEKT
Das Projekt SUSI – Sicher Spielen und Surfen im Internet-I soll den teilnehmenden Schüler*innen und Lehrkräften wichtige Werkzeuge und Fähigkeiten für einen bewussten und sicheren Umgang mit Sozialen Medien, Nachrichten und Spielen im Internet vermitteln.
AUSGANGSSITUATION
Durch die Corona-Pandemie hat die Nutzung von Smartphones und Tablets bei Kindern und Jugendlichen stark zugenommen. Das schlägt sich etwa in der häufigeren Nutzung von Online-Spielen und Sozialen Medien nieder. Damit sind verschiedene Gefahren verbunden: Durch den Gebrauch gewaltverherrlichender Spiele – so genannter Egoshooter – kann es zu einem Empathieverlust und eigenem gewalttätigen Verhalten kommen. Die verstärkte Nutzung von sozialen Medien wie TikTok und Instagram kann vor allem bei Nutzerinnen zur Zunahme von Essstörungen durch ein gestörtes Körperbild führen. Die Chatfunktion in vielen Programmen und Spielen birgt die Gefahr des Cyber-Grooming, also der Kontaktaufnahme von Fremden mit Kindern und Jugendlichen über die Chatfunktion mit dem Ziel etwa sexueller Übergriffe. Schulische Angebote zur Medienbildung und Medienkompetenz sind trotzdem sehr selten.
ZIELE
Das Projekt vermittelt den teilnehmenden Schüler*innen wichtige Werkzeuge und Fähigkeiten für einen bewussten und sicheren Umgang mit Online-Spielen, Sozialen Medien, Fake News und weiteren Programmen im Internet. Um langfristige Veränderungen zu schaffen, sollen auch die Lehrkräfte für das Thema der Nutzung von Sozialen Medien und Online-Spielen sensibilisiert werden, um ihre Schüler*innen betreuen und mit den Kindern und Jugendlichen in Dialog treten zu können. Eine Gruppe von jugendlichen Medienpeerhelper*innen begleitet konkrete Probleme im Umgang mit Online-Medien und entwickelt Lösungsstrategien.
WEG
Die Projektinhalte werden in einem eintägigen Workshop an verschiedenen Grundschulen in Berlin-Wedding vermittelt. In der Reginhard-Grundschule nehmen zwei Klassenstufen, in der Grundschule am Schäfersee und der Hausotter-Grundschule eine Klassenstufe pro Schuljahr an dem Projekt teil. Dabei lernen die Schüler*innen und Lehrkräfte die Gefahren einer überdurchschnittlichen Nutzung von Online-Spielen und Sozialen Medien kennen. Abhängig von der konkreten Problemlage an der jeweiligen Schule und den Erfahrungen und Interessen der Schulleitung, Lehrkräfte und Schüler*innen werden die Themen der Workshops festgelegt: So werden die Teilnehmer*innen etwa für das Thema Cyber-Grooming sensibilisiert, um so einem möglichen sexuellen Missbrauch vorzubeugen oder diskutieren mit Hilfe von Lernvideos die Gründe für Medien- und Computerspielsucht. In Kleingruppen können die Schüler*innen zudem Tipps für ihre Eltern bezüglich ihrer Nutzung von Tablet und Smartphone erarbeiten. Von uns erstelltes Info-Material kann über das Projekt hinaus von den Schulen genutzt werden.
Nach dem Workshop wird im Rahmen eines Pilotprojekts an der Reginhard-Grundschule jeweils eine Gruppe freiwilliger Medienpeerhelper*innen unter den Schüler*innen gewählt. Die Gruppe trifft sich regelmäßig unter der Leitung einer Lehrkraft, um konkrete Probleme im Umgang mit Online-Medien an der Schule zu diskutieren und Lösungsstrategien zu entwickeln, etwa für einen respektvollen Umgang miteinander in den Sozialen Medien. So werden sowohl die Medienpeerhelper*innen als auch die teilnehmende Lehrkraft zu Medienexpert*innen, die ihre gewonnenen Kenntnisse und Erfahrungen an die Kolleg*innen bzw. an andere Schüler*innen weitergeben können. Bei Interesse kann die Arbeit der Gruppe auch über die Lösung konkreter Probleme hinausgehen – in einem Kiez-Podcast oder einem Programm für das Schulfernsehen etwa kann die kompetente Nutzung von Online-Medien auch einem breiteren Publikum vermittelt werden.